Weltwassertag am 22. März: Wasser und Klima schonen

 

Der Weltwassertag, der jedes Jahr am 22. März wiederkehrt, zeigt den Wert des Wassers als begrenzte, schützenswerte Ressource auf. Das Motto in diesem Jahr lautet „Wasser und Klimawandel“. Die Verbraucherzentrale Südtirol gibt Tipps zum Schutz von Wasser und Klima.


Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen für alle Menschen: so lautet das sechste der 17 Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft (Sustainable Development Goals, SDG). Für uns ist sauberes Wasser eine Selbstverständlichkeit. Nicht so  für viele Menschen in anderen Regionen: laut der Weltgesundheitsorganisation WHO haben weltweit 2,2 Milliarden Menschen kein sicheres Trinkwasser zur Verfügung. Sogar in Europa haben Schätzungen zufolge sechs bis acht Millionen Menschen keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser oder geeigneten Sanitäranlagen, und 20 Millionen Menschen haben Probleme mit der Qualität des Trinkwassers.

Das Motto des Weltwassertages „Wasser und Klimawandel“ ruft ins Bewusstsein, dass Wasser, Natur und Klimawandel eng miteinander verbunden sind. Der Klimawandel beeinflusst den Wasserkreislauf (z.B. durch erhöhte Verdunstung), fördert Extremwetterereignisse und beeinträchtigt die Wasserqualität. Zu den Folgen des Klimawandels gehören Trockenheit und Trockenperioden, Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen. Die globale Erwärmung erhöht den Druck auf die weltweiten Wasservorkommen – vor allem in Regionen, in denen Wasser ohnehin schon knapp ist. Zugleich wächst die Weltbevölkerung und damit der Bedarf an Wasser.
Ein effizienterer Umgang mit Wasser ist daher unumgänglich – im Großen, also beispielsweise in der Landwirtschaft, wie im Kleinen, also auch im eigenen Haushalt. Die Bewässerung des eigenen Gartens mit Regenwasser beispielsweise hilft, den Verbrauch von Trinkwasser zu reduzieren.

Zum Schutz von Wasser UND Klima tragen die Empfehlungen der Verbraucherzentrale Südtirol bei:

Mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel in der Ernährung
Eine pflanzenbasierte Ernährung erzeugt im Vergleich zu einer Kost mit einem hohen Anteil an tierischen Lebensmitteln weniger Treibhausgase und verbraucht zugleich weniger Wasser. Ein oft zitiertes Beispiel ist das Rindfleisch: für die Produktion von 1 kg Rindfleisch werden rechnerisch rund 15.500 Liter an „virtuellem“ Wasser benötigt. Für 1 kg Karotten sind es im Vergleich dazu bescheidene 130 Liter Wasser. Man spricht in diesem Zusammenhang vom Wasser-Fußabdruck eines Produkts.

Lebensmittel verwenden statt verschwenden
Auch Lebensmittel, die später entsorgt werden, müssen zunächst einmal erzeugt werden, wofür Wasser, Boden, Energie u.v.m. verbraucht werden. Wenn Lebensmittel anstatt auf dem Teller in der Tonne landen, sind diese Ressourcen komplett umsonst aufgewendet worden. Die weltweite Lebensmittelverschwendung nimmt mit 3,3 Milliarden Tonnen Treibhausgasen (CO2-Äquivalente) pro Jahr übrigens den dritten Platz im Ranking der größten Treibhausgasproduzenten ein, hinter China und den USA.

Dinge länger und wieder verwenden und weniger Neues kaufen
Nicht nur für Lebensmittel, auch für die Produktion anderer Güter wird Wasser benötigt: rund 11.000 Liter Wasser für die Herstellung von 1 kg Baumwollstoff, 20.000 Liter für einen PC, 400.000 Liter für einen durchschnittlichen Mittelklassewagen. Wenn Gegenstände und Elektronikgeräte, auch Kleidung und Schuhe, länger genutzt werden und zugleich weniger neue Dinge angeschafft werden, schont das auch die Wasserressourcen.

Leitungswasser trinken
Leitungswasser, ein echtes 0-km-Lebensmittel, steht im eigenen Haushalt zu geringen Kosten und ganz ohne Verpackung jederzeit zur Verfügung. Im Vergleich dazu belasten Mineralwasser und erst recht andere Getränke die Umwelt viel stärker: durch den Anbau der Rohstoffe, die Produktion von Verpackungsmaterialien, die Transporte und die Abfallentsorgung. Für eine einzige Tasse Kaffee werden durchschnittlich 140 Liter an virtuellem Wasser benötigt.

Die Verbraucherzentrale Südtirol lädt alle Verbraucher und Verbraucherinnen dazu ein, am Sonntag anlässlich des Weltwassertages – mit Ausnahme des Frühstücks – auf alkoholische und andere Getränke wie Kaffee, Säfte, Limonaden und Mineralwasser zu verzichten und statt dessen bewusst Wasser aus dem Wasserhahn zu trinken.

Derzeit verbraucht ein Europäer oder eine Europäerin im Durchschnitt 120 Liter Leitungswasser täglich (Quelle: Europäische Kommission, Daten aus 2014/2015). Trauriger Spitzenreiter ist Italien mit täglich 243 Litern pro Person. Auch beim Konsum von Flaschenwasser ist Italien Weltspitze, „geschlagen“ nur von Mexiko. Pro Person und Jahr werden in Italien 206 Liter Mineralwasser getrunken und dafür rund 8 Milliarden Plastikflaschen befüllt.

 

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