Verbrauchertelegramm März 2005

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur März-Ausgabe Nr. 16
 

Teuerungen bei Kontokorrenten

Schon wieder sind die Dienste einiger Südtiroler Banken rund 20% teurer geworden. Erst im Jahr 2004 waren Erhöhungen von 15 – 20% angefallen. Die Verbraucherschützer kritisieren, dass Banken ihren Kunden das Geld aus der Tasche ziehen, um am Jahresende mit großartigen Bilanzen zu glänzen. Wer die Möglichkeit hat, soll sich nach besseren Angeboten umsehen, so bei der Post oder im Internet, wo Onlinebanken sehr interessante Angebote machen.
 

Zugang zum Recht

Der Weg zum Richter wird immer steiniger. Da sind die von der "Finanziaria 2005" eingeführten Kostenerhöhungen beim Gang zum Friedensrichter oder zum Richter. Dazu kommen die exorbitanten Kosten der Anwälte: im April 2004 hat es eine Tariferhöhung von 25% gegeben. Und zu dieser summierte sich die Anhebung der Pauschale für die Gerichtsspesen von 10 auf 12,5% des Streitwertes. Wer heute einen Prozess mit einem Streitwert von 1000 Euro führt, muss mit dem Dreifachen an Kosten rechnen.
 

Prozess

Im Strafprozess beim Mailänder Tribunal gegen die Verantwortlichen des Parmalat Cracks wurde der Termin für die erste Anhörung auf den 17. März gelegt. Auch für Hunderte Südtiroler Parmalat-Opfer ist dieser Prozess die letzte Hoffnung auf ein Wiedersehen mit zumindest einem Teil ihrer Ersparnisse.
 

Faire Rosen

Weltläden und Brunecker SchülerInnen haben am Valentinstag Rosen aus fairer und umweltfreundlicher Produktion verkauft. Sie haben damit ein Zeichen gesetzt und hoffen, dass das Angebot "Faire Rosen" bei Südtirols Gärtnern und Floristen in Zukunft zum Standard wird. Ein Sprichwort aus Ecuador sagt: "Wo Rosen angebaut werden, stirbt nach zehn Jahren der Boden und nach weiteren zehn Jahren der Mensch".
 

Kennzeichnung Holzprodukte


Mit vagen Aussagen über Holzmöbeln ist jetzt Schluss. Seit 11. Februar 2005 müssen Möbelhersteller den Waren ein Etikett beifügen, welches Auskunft über die Charakteristiken des Produktes gibt. Diese Vorschrift gilt für alle in Italien erhältlichen Holzprodukte. Sollten bei der Herstellung Materialen oder Substanzen verwendet worden sein, die gesundheitsgefährdend oder umweltschädlich sind, muss dies ebenfalls deklariert werden. Falls erforderlich, müssen auch Anleitungen zur Wartung und Reinigung angeführt werden. Bei Etikettenschwindel kann der Hersteller zur Verantwortung gezogen werden. So steht es im Rundschreiben Nr. 1/2004 des Ministeriums für wirtschaftliche Aktivitäten vom 3. August 2004.
 

Leitfaden Telefon

Verkaufsangebote am Telefon, unerwünschte Anrufe zu unmöglichen Zeiten, Dienste der Telefongesellschaft, die man nicht haben will aber eine Menge kosten, und astronomische Telefonrechnungen dank "Dialers" – wie man sich vor all dem schützen kann, beschreibt ein neuer Leitfaden der VZS. Parallel dazu fordern die Verbraucherschützer in einem offenen Brief die Einrichtung einer Schlichtungsstelle für die Telekommunikation, damit all jene, die in unerwünschte Verträge hineingerutscht sind, schnell und unbürokratisch geholfen werden kann.
 

Nachtstrom

Dass in Südtirol die Zähler anders laufen, hat die VZS aufgezeigt. Während in anderen Regionen Italiens nach den großen Stromabnehmern nunmehr auch die kleinen auf günstigere Stromtarife hoffen können, haben die hiesigen Stromversorger diese Entwicklung verschlafen. Dabei hat Italien sowieso schon den teuersten Strompreis Europas – eine billigere Alternative durch Nachtstrom brächte vielen Haushalten eine Erleichterung. Die VZS fordert die Landesregierung und den Energielandesrat auf, die Südtiroler Stromverbraucher nicht länger dem Schneckentempo der hauseigenen Energiewirtschaft auszuliefern und sie damit von Sparmöglichkeit auszusperren.
 

Homepage des Monats:

www.provinz.bz.it/service/beitraege/index_d.asp
Im Dienste der Transparenz über die Verwendung öffentlicher Mittel steht diese Homepage des Landes. Ihr Titel steht für den Inhalt: "Wie viel Geld hat wer vom Land bekommen?"

 

"konsuma" erscheint zum dritten Mal: Haus und Recht

"konsuma", das KonsumentInnenmagazin der Verbraucherzentrale Südtirol ist zum dritten Mal erschienen und gesellt sich zu Heft eins mit dem Thema Kfz-Versicherung und zu Heft zwei mit dem Thema Bankkonto und Kredit. "konsuma Haus und Recht" informiert über die bürokratischen Notwendigkeiten beim Immobilienkauf und beim Wohnungsbau, gibt Tipps für den guten Grundstücks- oder Wohnungskauf, erklärt u. a., wo es welche Verträge braucht, was eine Schenkung ist, wie eine Versteigerung abläuft, was bei Bauschäden zu tun ist und wo man Überschreibungen am besten vornimmt. Außerdem liefert „konsuma“ wieder eine Reihe von Musterverträgen und Musterbriefen.
"konsuma" gibt es für 2 Euro im Zeitschriftenhandel in ganz Südtirol, in der Verbraucherzentrale und bei ihren Außenstellen und beim Verbrauchermobil.

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