Verbrauchertelegramm Juli/August 2003

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol
 

Geld 1: Zinssenkung - bitte weitergeben

So billig war Geld noch nie! Mit der neuerlichen Senkung der Leitzinsen hat die EZB sogar einen italienischen Rekord gebrochen. Wer ein laufendes Darlehen
mit variablem oder indexgebundenem Zinssatz laufen hat, sollte sich aber nicht zu früh freuen, sondern lieber nachkontrollieren, ob die Bank die Zinssenkung auch wirklich anwendet. Automatisch passiert das nämlich in den seltensten Fällen. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ sagt die VZS und empfiehlt allen DarlehensnehmerInnen mit nicht fixverzinsten Darlehen, einen Blick auf die nächsten Ratenverrechnungen zu werfen.
 

Geld 2: Darlehensverträge - Achtung auf die Klauseln!

Verträge sind nicht nur zum Unterschreiben da, sondern vor allem zum Durchlesen. Diese Empfehlung gilt laut Verbraucherzentrale auch für Darlehensverträge. Einige Banken legen letzthin Verträge vor, deren Klauseln in sich widersprüchlich oder gar mißbräuchlich sind. So kommt es vor, dass Verträge mit indexgebundenem Zinssatz eine Klausel enthalten, laut welcher sich die Bank jederzeit das Recht zur Änderung des Zinssatzes vorbehält. Diese Klausel ist laut VZS nicht nur widersprüchlich, sondern mißbräuchlich und damit gesetzeswidrig.
 

Telefon: 709er Nummern nicht bezahlen!

Wer eine hohe Telefonrechnung bekommt, weil ihm Kosten für Dienste der 709er Nummern verrechnet wurden, sollte sich dringend mit der VZS in Verbindung setzen. Laut einem Abkommen mit der Telecom werden die Teile der Telefonrechnung, welche besagte Nummern betreffen, eingefroren und müssen vorläufig nicht bezahlt werden. Um dies zu erreichen, ist eine etwas aufwendige Prozedur notwendig, zu welcher die VZS ein Vademecum erarbeitet hat. Die Telefonberatung der VZS bietet außerdem Hilfestellung bei der Einreichung der notwendigen Papiere.
 

Gesundheit 1: Apotheken - Beratung wäre angesagt

Nicht gut abgeschnitten haben Südtirols Apotheker bei einem Test, den die VZS durchführte. Von 20 ApothekerInnen haben 18 einer schlanken Testkäufern ohne viel nachzufragen Schlankheitsmittel verkauft. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass das Geschäft mit der Schlankheit dermaßen boomt, dass selbst Apotheken darüber ihre Pflicht zu Aufklärung und Information vergessen. Fazit: wer risikolos und dauerhaft abnehmen will, sollte sich in die Hände von Fachleuten begeben und das sind nach wie vor ÄrztInnen und DiätassistenInnen.
 

Gesundheit 2: Körperfett - nicht öffentlich messen!

Die Messungen des Körperfettanteils auf öffentlichen Plätzen ist gesetzlich nicht erlaubt. Das teilt die VZS mit, nachdem in letzter Zeit immer wieder gemeldet wurde, dass solche Fettmessungen auf Wochenmärkten und bei öffentlichen Anlässen vorgenommen werden. Die Körperfettmessungen unterliegen dem Kosmetikgesetz, dürfen nur von eingetragenem Fachpersonal und keinesfalls öffentlich vorgenommen werden.

 

Ernährung: Zitronensäure aus Gentechnik

Wer hätte gedacht, dass der schwarze Schimmelpilz, der zwischen den Badfliesen wuchert, dermaßen produktiv sein kann? Seitdem die Gentechnik den Pilz Aspergillus niger für sich entdeckt hat, produziert dieser auf Hochdruck alle möglichen Zusatzstoffe für die Nahrungsmittelindustrie. So gehen die 600.000 Tonnen Zitronensäure, die weltweit jährlich produziert werden, auf sein Konto. Doch die Allgegenwart von Zitronensäure läßt Zähne zerbröseln. Deutsche Zahnärzte schlagen Alarm und warnen vor allzu großem Konsum von Süßwaren und Sprudelgetränken vor allem bei Kindern. Die Erosionsschäden an Kinderzähnen haben inzwischen den Kariesschäden den Rang abgelaufen.
 

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