Verbrauchertelegramm November 2007

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Oktober-Ausgabe Nr. 58

 

Politik und Preise

Die Verbraucherschützer bestehen darauf, dass sich die Politik wieder in die Preisspirale einklinkt und der Verteidigung der Kaufkraft wieder eine klare Priorität einräumt, wie schon im Jahr 2005 in Bozen unter BM Salghetti.
Bozen ist um 26 % teurer als Pisa, sagt eine Studie von Altroconsumo.
 

Irreführend und unseriös

Der Ministerrat hat gleich zwei neue Gesetzesvertretende Dekrete zum Konsumentenschutz verabschiedet (Nr. 145 und 146/2007, in Kraft ab 21. September 2007). Eines behandelt die unkorrekten Geschäftspraktiken zwischen Anbietern und Verbrauchern, beim anderen Dekret geht es um irreführende Werbung. Italien ist damit eines der ersten europäischen Länder, welches die EU-Richtlinie 2005/29 übernommen hat.
 

Lange Verträge kündigen!

Trotz der eindeutigen Gesetzeslage ignorieren einige Versicherungsgesellschaften nach wie vor die gesetzliche Möglichkeit für den Versicherten, frühzeitig aus langjährigen Versicherungsverträgen auszusteigen. Die Verbraucherzentrale weist nochmals darauf hin, dass der Ausstieg auf unbürokratische Weise möglich ist und von den Gesellschaften akzeptiert werden muss.
 

Bahnbrechendes Urteil gegen A22

Das Bozner Friedensgericht hat am 14.09.2007 die Brennerautobahn AG zur Schadenersatzzahlung aufgrund eines existenziellen Schadens verurteilt, den ein Autofahrer erlitten hat, da die Gesellschaft es versäumt hatte, bei der Autobahneinfahrt auf einen Stau hinzuweisen. Die VZS fordert vom zuständigen Minister, geeignete Verfahren für Verwaltungsstrafen und automatischen Schadenersatz zu Lasten der Betreibergesellschaften von Autobahnen in ganz Italien einzuführen.
 

Beschilderung der fixen Radaranlagen

In einem Offenen Brief fordert die VZS vor Radaranlagen eine gute Beschilderung durch entsprechende Größe, grafische und farbliche Sichtbarkeit, sowie durch eine Lichtzeichenanlage, die die Aufmerksamkeit anzieht.
 

Variable Darlehen – was tun?

Unter den zahlreichen UnterzeichnerInnen von variabel verzinsten Darlehen machen sich Beunruhigung und Unsicherheit breit. Die wenigen Tipps der Banken vermehren das Durcheinander noch, anstatt Klarheit zu schaffen. Die VZS interveniert mit einer Reihe von Tipps (siehe Innenseite).
 

Schule und Datenschutz


Die Verbraucherzentrale Südtirol rät Eltern, Lehrpersonen und Schuldirektoren zu Vorsicht bei Wettbewerben, Projekten und anderen Vorschlägen von Banken und Firmen: die Gewinnversprechen haben leider oft rein kommerzielle Hintergründe und dienen lediglich dazu, an die Daten der Jugendlichen heranzukommen und diese als potenzielle Neukunden an die Firmen zu binden.
 

"Der Montagstreff"

Kostenlos, direkt, interaktiv. So präsentieren sich die beliebten Weiterbildungstreffs der VZS ab 17. September wieder, jeden Montag von 17.30 bis 19.00 Uhr noch besser auf die Bedürfnisse der KonsumentInnen abgestimmt.
 

Transfette hemmen Fruchtbarkeit

Ein Forscherteam in Harvard hat einen Zusammenhang zwischen der Art der Fette in der Ernährung und dem Risiko festgestellt, ungewollt kinderlos zu bleiben. Die Wissenschaftler zeigten, dass Trans-Fettsäuren die weibliche Fruchtbarkeit hemmen können. Transfette kommen in Fastfood-Gerichten, Kartoffelchips, industriellen Backwaren und in Margarinen vor. In Dänemark wurde der Einsatz von Transfetten inzwischen verboten.
 

Online-BOT gefordert

Der Staat sollte seinen BürgerInnen die Möglichkeit einräumen, die Staatspapiere direkt anzukaufen, wie es in Deutschland und den USA schon länger möglich ist, das fordert die VZS. Derzeit verlangen die Banken noch Kommissionen von bis zu 0,30% für BOT und 0,50% für die anderen Titel.
 

Bonus-Malus-Klasse von Zweitautos

Artikel 5, Komma 2 des Gesetzes 40/2007 vom 3. April 2007 besagt, dass in einer Familie, welche bereits ein oder mehrere Autos besitzt, jedes weitere Auto in die niedrigste der Versicherungsklassen einsteigt, welche von den anderen Familienmitgliedern zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses belegt wird. Zuwiderhandelnde Versicherungen sind der ISVAP zu melden.
 

Homepage des Monats

www.verbraucherzentrale.it
Am 23. Oktober erscheint der aktuelle Wohnbaudarlehenvergleich und wird auf der Internetseite der VZS veröffentlicht.


Die neue „konsuma“ erscheint Mitte November. Das Thema lautet „Recht auf Reisen“ und behandelt alle Aspekte des Reisens. „konsuma“ ist im Zeitschriftenhandel und bei allen Schaltern der VZS erhältlich.

 


SPARCLUB DER VERBRAUCHERZENTRALE - NOVEMBER 2007

 

Weltspartag: Auch in Überdosis finanziell unbedenklich

Bald ist es wieder soweit. Der Weltspartag am 31. Oktober steht vor der Tür. Es ist der Höhepunkt der Sparerjahres und Feiertag der Krämerseelen. Kinder und Jugendliche bringen ihr Sparschwein zur Hausbank zum Auffüllen des Sparkontos und holen sich ihre „kleine Prämie“ ab. Ein Freudentag für alle Sparfreunde und ein Festtag für jedes Geldinstitut.
 

Was heißt denn sparen?

Sparen bedeutet, einen Handel für die Zukunft abzuschließen. Der englische Autor und Philosoph Francis Bacon gibt uns sogar ein Anleitung, wie wir reicher werden könnten: „Wer gut wirtschaften will, sollte nur die Hälfte seiner Einnahmen ausgeben, wer reicher werden will, sogar nur ein Drittel.“
 

Spartipps im Internet

Das Internet bietet uns viele interessante Spartipps an. 10 Tipps zum richtigen Sparen hat die Verbraucherzentrale Hamburg zusammengestellt, wobei das Sparkonzept im Miniformat so aussehen könnte:
- Überziehungskredit in schwarze Zahlen bringen.
- Ein bis zwei Nettogehälter verfügbar halten (Tagesgeldkonto).
- Etwa so viel wie der nächste PKW kosten soll, längerfristig anlegen (2- bis 6 Jahre).
Näheres zu den Spartipps unter: www.geld-kompakt.de

 

Stammtisch der VerbraucherInnen

Der wöchentliche Montagstreff in der Verbraucherzentrale – Beginn 17.00 – Ende 19.00 – mausert sich zum Stammtisch der VerbraucherInnen. Zum einen ist er verbraucherfreundlich wegen der gewählten Uhrzeit (nach Feierabend, aber dennoch nicht abends), zum anderen können sich die VerbraucherInnen aus erster Hand über Sparmöglichkeiten und Verbraucherrechte informieren: kurz und kompakt in 90 Minuten.

Nachstehend die Termine und Themen der Herbsttreffs:

8. Oktober: Kostenvoranschläge und Verträge mit Handwerkern;
15. Oktober: Die Heizung, wie eine zweite Miete;
22. Oktober: Mieten, bauen oder kaufen – Für und Wider Eigentumserwerb;
29. Oktober: Die günstige Autoversicherung;
05. November: Ernährung für Büroleute;
12. November: Sicheres Wohnen im Alter – worauf achten?
19. November: Das Geschäft mit der Einsamkeit;
26. November: Kondominium – Kosten und offene Fragen;
03. Dezember: Kleinkredite;
10. Dezember: Zahnärzte: Leistungen und Tarife.

Informationen dazu und Anmeldung an schoelzhorn@verbraucherzentrale.it.

Weitergehende Informationen zu den einzelnen Themen erhalten die VerbraucherInnen auch auf unserer Webseite.

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