Buy now, pay later

EU plant neue Schutzmaßnahmen für Verbraucher:innen

 

Ab dem Jahr 2025 erhalten Verbraucher beim Abschluss von Klein-Krediten, wie beispielsweise „Buy now, pay later“ lies: kaufe jetzt, zahle später, dringend benötigten zusätzlichen Schutz. Vor der Inanspruchnahme solcher Klein-Kredite ist eine Bonitätsüberprüfung erforderlich. Dadurch soll verhindert werden, dass Verbraucher:innen in eine übermäßige Verschuldung geraten.

Viele Kreditkartenunternehmen bieten "Kaufe jetzt, zahle später" (BNPL) Optionen an, die verstärkt auf Influencer-Marketing in sozialen Medien setzen. Dabei handelt es sich um Werbung, bei der Influencer BNPL-Kredite zur Finanzierung von Produktkäufen verwenden; laut einer Umfrage (Kearney European Retail Banking Radar, 2023) sind Italien und Schweden jene Länder der Europäischen Union, in welchen BNPL am beliebtesten ist.

Beim größten italienischen Zahlungsdienstleister Nexi wird diese Funktion "Easy Shopping" genannt. Wenn Kund:innen mit dieser Funktion bezahlen, müssen sie anschließend den Kaufpreis in Raten an Nexi zurückzahlen. Allerdings fällt dabei auch eine zusätzliche Gebühr für die Ratenzahlungen an. Die Höhe dieser Gebühr hängt vom Kaufpreis und der Anzahl der Monatsraten ab.

Auf den ersten Blick mag die Gebühr gering erscheinen: Bei einem Kaufpreis von 300 Euro und einer 3-monatlichen Rate von jeweils 100 Euro pro Monat berechnet Nexi beispielsweise eine Gebühr von 3,60 Euro (1,20 Euro pro Monat). Wenn der Kaufpreis allerdings bei 2.040,00 Euro liegt und in 24-monatlichen Raten von jeweils 85 Euro im Monat beglichen werden soll, beträgt die Gebühr 13,50 Euro pro Monat. Die monatliche Gesamtrate (85 Euro + Gebühr) beträgt also insgesamt 98,50 Euro. Nach 24 Monaten hat der Kunde durch die Zahlung der Gebühren eine Geldsumme ausgegeben, die um 324 Euro höher ist als der Betrag des Kaufpreises. Das entspräche einem Zinssatz von ca. 15% p.a.

Diese Form des Ratenkaufs kann Verbraucher:innen ein falsches Gefühl von finanzieller Sicherheit vermitteln, da sie mit an sich niedrigen monatlichen Ausgaben konfrontiert werden. So verstärkt sich das Risiko, Geld auszugeben, das eigentlich gar nicht vorhanden ist.

Die Verbraucherzentrale Südtirol rät: Lieber abwarten, bis man das Geld selber beisammen hat. Das ist günstiger und sollte bei kleineren Geldsummen nicht allzu zeitaufwendig sein. Auch wenn es altmodisch klingt: „Save first, buy later“, oder „erst sparen, dann kaufen“ ist meist die bessere Option.

 

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