Goldenes OK 2003

Goldenes OK ex equo für mutigen Konsumenten und für vorbildliche Direktvermarktung

Der Ultner Selbstvermarktungsbetrieb der Traudl und des Erhard Schwienbacher erhält das Goldene OK der Verbraucherzentrale Südtirol. „Dieser Betrieb hat aus der Not eine Tugend gemacht“ sagt Heidi Rabensteiner, Vorsitzende der Verbraucherzentrale. Der Hof war nach der Enteignung anlässlich des Baues des Zogglerstausees nicht mehr lebensfähig. Das Ehepaar Schwienbacher mußte an einen Nebenerwerb denken und hat sich dabei auf alte Traditionen und altes Wissen besonnen. Die Anbauweise, die Produkte, die Verarbeitung und die Direktvermarktung sind von einem ganzheitlichen Ansatz getragen, berücksichtigen ökologische und ethische Aspekte, fördern die Vielfalt in der landwirtschaftlichen Produktion und basieren auf einem großen Verantwortungs-bewußtsein gegenüber dem Endabnehmer. „Mit der Vergabe des „Goldenen OK“ an die Fam. Schwienbacher will die Verbraucherzentrale ein Zeichen setzen zugunsten einer eigenständigen, selbstbewußten und verantwortungsvollen Südtiroler Landwirtschaft“, sagt Geschäftsführer Walther Andreaus.

Eigenständigkeit und Selbstbewußtsein sind auch Tugenden, die die Verbraucherzentrale von Konsumentinnen und Konsumenten erwartet. Um dies zu unterstreichen, hat der Vorstand beschlossen, in diesem Jahr ein zweites „Goldenes OK“ zu vergeben und zwar an einen Konsumenten.
Konrad Gufler aus Naturns hat mit dem mutigen Kampf um seine Rechte gegenüber einer Baufirma gezeigt, dass sich Engagement und Zivilcourage lohnen. Der Preisträger hat neben dem großen finanziellen Risiko jahrelange Auseinandersetzungen mit Anwälten und Gutachtern, aber auch mit Beamten und amtlichen Sachverständigen nicht gescheut, weil er von der Rechtmäßigkeit seines Kampfes überzeugt war. Zugleich hat er mit dem erfolgreich beschrittenen Rechtsweg ein Präzedenzurteil erwirkt, das auch für andere KonsumentInnen sehr nützlich sein kann. „Wir brauchen bei unserer Arbeit auch couragierte Konsumentinnen und Konsumenten die bereit sind, den oft steinigen Weg zum Erfolg mit uns mitzugehen “, sagt Andreaus. Und für die Vorsitzende Rabensteiner ist die Preisverleihung an Konrad Gufler ein Ansporn für alle KonsumentInnen, zur Durchsetzung ihrer Rechte auch ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen.

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