Postzustellzeiten in Südtirol: trotz Verbesserung weiter unterhalb der Qualitätsziele

Auch heuer hat die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) eine Stichprobenerhebung der Postzustellzeiten durchgeführt. Dazu wurden an Südtirols Gemeinden sowie die Bürgerzentren in Bozen jeweils ein Erhebungsbrief geschickt, mit der Bitte, diesen im Ein- und Ausgang zu datieren und zurückzuschicken. Erhoben wurden die Zeiten, die ein Brief von Bozen und nach Bozen brauchte. Die letzte Erhebung dieser Art wurde 2021 durchgeführt; die mittlere Zustellzeit betrug damals 3,53 Tage, in leichter Zunahme im Vergleich zur Erhebung vorher. Heuer sind die Zeiten etwas geringer.

 

Zustellzeiten, erreichte Qualität und Portokosten

 

Jahr

Mittlere Zustellzeit in Werktagen (ohne Samstage und Feiertage)

% der Zustellung unter Einhaltung des Qualitätsziels ¹

Nr. der Zustellungen innerhalb des Qualitätsziels

Portokosten ²

2014 2,7 91% 195/214 € 0,70
2019 6,1 54% 131/244 € 1,10
2023 2,7 77,18% 159/206 € 1,25
1: Qualitätsziel 2014 für Normalpost: Einwurftag + 3 Arbeitstage; Qualitätsziel 2023: Einwurftag + 4 Arbeitstage
2: Normalbrief bis zu 20 gr

 

Die Zustellzeit ist im 2-Jahreszeitraum von 3,83 Tagen auf 2,7 Tage gesunken.
Besonders lange brauchten heuer die Briefe, die von Bozen nach Bozen und von Bozen ins Wipptal geschickt wurden, nämlcih 4,8 Tage und 5,0 Tage jeweils.

 

Welches sind die Zustellzeiten laut Qualitätszielen?

1. Qualitätsziel Posta 4: Zustellung innerhalb Aufgabetag plus 4 Arbeitstage für 90% der Sendungen
2. Qualitätsziel Posta 4: Zustellung innerhalb Aufgabetag plus 6 Arbeitstage für 98% der Sendungen

 

In unserer Stichprobe haben lediglich 159 von 206 Sendungen das 1. Qualitätsziel erreicht; das sind 77%, ein Wert doch deutlich unter den 90%, welche die Post festgelegt hat. Auch was das zweite Qualitätsziel betrifft (welches ohnehin schon eher ein „Alibi“ als ein echter Qualitätsfaktor ist), lagen die Werte der Stichprobe darunter: statt der vorgesehenen 98% erreichten gerade mal 92% die Marke.

Zum Schaden der Spott: das Ganze ging einher mit einer Steigerung der Tarife. Zahlte man 2014 für einen Normalbrief noch 70 Cent, muss man 2023 hierfür stolze 1,25 € hinblättern. Gegenüber einer Preissteigerung von fast 80% hat die Erreichung der Qualitätsziele um 15% abgenommen.

Eine Anekdote am Rande: Am Dienstag, 18. Dezember wurde uns ein Brief, der Teil der Erhebung war, zugestellt. Er war in Wengen aufgeben worden - am 29. August ...

 

Weitere Details zur Auswertung der von der VZS durchgeführten Erhebung finden Sie hier:

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