Verbrauchertelegramm Jänner 2007

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Jänner-Ausgabe Nr. 2


 

Straßenverkehr

Anschnallen, sonst zahlt der Fahrer! Wenn sich ein Verkehrsunfall ereignet und im Unfallfahrzeug befinden sich Mitfahrende, die nicht angeschnallt sind aber Verletzungen erleiden, ist der Fahrer dafür verantwortlich. Und diese Verantwortung kann ihn teuer zu stehen kommen: zwischen 2.000 Euro Bußgeld und bis zu einem Jahr Haft sind dafür vorgesehen.
 

Hypothek auf das Leben

Die Kosten für die Finanzierung können die Kosten für das Haus verdoppeln, wenn das Darlehen indexgebundenen oder variabel verzinst ist. Und auch die von vielen Banken beworbene und angewandte Formel "gleich bleibende Raten und variable Laufzeit" bringt nicht wirklich Erleichterung. Aus solchen Darlehensverträgen aussteigen und Darlehensverträge mit fixem Zinssatz und kürzestmöglicher Laufzeit abschließen, ist der Tipp der Verbraucherzentrale.
 

Berufsschülerinnen testen 2006/07

Auch in diesem Schuljahr läuft an Südtirols Berufsschulen der Wettbewerb "BerufsschülerInnen testen". BerufsschülerInnen erproben dabei ihre Kritikfähigkeit und ihr Selbstbewusstsein als Konsumentinnen im globalisierten Markt.
 

Castings für Jugendliche


Neue Gesichter für Showbusiness, Mode und Werbung werden durch Telemarketing angeblich gesucht. Herauskommen tun teure Verträge (5.500 Euro und mehr) und noch teurere Finanzierungsverträge. Die VZS warnt - die Eitelkeit kommt Eltern und Jugendliche teuer zu stehen. Das Rücktrittsrecht bei solchen Verträgen gilt übrigens für 10 Tage.
 

Sport braucht keine Power-Kost

Für SportlerInnen sind Energieriegel und Powergetränke überflüssig. Wasser, Apfelsaft, Tee sind ideale Getränke, Nudeln, Salat und Obst ideale Nahrung. Mit Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen aus der Natur können teure Riegel und Drinks nicht mithalten.

 

Bügelfreie Herrenhemden

kann man sich sparen. Das sagt die Stiftung Warentest. Sowohl Haltbarkeit, als auch Bügelkomfort entsprechen nicht dem, was die Werbung verspricht. Teure Hemden haben bei einem Test nicht besser abgeschlossen, als billige. Der Test ist nachzulesen im Testheft der Stiftung Warentest vom November.
 

Radarkontrollen in Algund

Einige der Urteile, die in den letzten Wochen von der Meraner Friedensrichterin erlassen wurden, bestätigen die Protokolle der Gemeinde Algund im Bezug auf die Strafen, die durch die berüchtigten Radarkontorollen auf der hiesigen Landesstraße erhoben wurden. Die VZS überprüft derzeit den Inhalt dieser Urteile, ruft die betroffenen Autofahrer aber jetzt schon dazu auf, die Möglichkeit einer Berufung gegen das Urteil des Friedensrichters in Betracht zu ziehen.
 

Schlichtung im Bankenwesen

Die VZS begrüßt die Schaffung der neuen Schlichtungsstelle für das Bankenwesen - damit sie aber wirklich funktionieren kann, müssen im neuen Organ auch die Vertreter der VerbraucherInnen vertreten sein, die die VZS in einem Offener Brief an die Direktionen der Südtiroler Banken. Nur so ist das Vertrauen der Bankkunden in die Schlichtungsstelle zu gewinnen.
 

Europäische Verbraucherorganisationen gegen Stromfresser

Die Vereinigung der europäischen, regionalen Verbraucherorganisationen "Nepim" geht mit gemeinsamen Aktionen gegen Stromfresser in den EU Regionen vor. Bei einem Workshop im Saarland stellte die VZS den europäischen Kollegen das Projekt "Selbstbau von Sonnenkollektoren unter fachmännischer Anleitung in Baugruppen" vor. Alle Teilnehmer des Workshops betonten am Ende der Veranstaltung, dass der Austausch zwischen den Regionen zum verbesserten Verbraucherschutz führen kann und konkret, dass das Energiesparen und der effiziente Energieeinsatz ein wirksames Mittel gegen die steigenden Energiekosten sind.
 

Homepage des Monats

Intelligenter Konsum online: Gebrauchtmarkt, Flohmärke, Reparaturführer
www.provinz.bz.it/trend
 

Freitagstreff

Themennachmittage im Jänner 2007:
 

  • 12/01 "Wohin mit dem Ersparten?" Mit Dr. Hermann Kofler, Anlageberater. Um 15 Uhr im Sitz der VZS.
  • 19/01 "Kapitallebensversicherung: Geld vernichten?" Mit Aldo Bottarin, Versicherungsberater. Um 15 Uhr im Sitz der VZS.
  • 19/01 "Implantate und zahnärztliche Leistungen" Mit Dr. Daniela Magi+Zahnarzt. Um 16.30 Uhr im Sitz des Info Consum.
  • 26/1 "Die Abfertigung in den Laborfonds?" Mit Dr. Gerhard Unterkircher, Vizedirektor des Laborfonds. Um 15 Uhr im Sitz der VZS





 

Der Virtuelle Sparclub der Verbracherzentrale


Der Jänner ist eine gute Zeit, mit dem vergangenen Jahr abzurechnen. Wurden die Erwartungen erfüllt und konnten wir ein bisschen Geld für eventuelle Notsituationen zurücklegen? Welche Sparziele wurden erreicht oder nicht erreicht und wie können neue, realistische Ziele angepeilt werden? Gute Vorsätze sind wichtig, die Vorsätze aber in Taten umzusetzen ist das wahre Ziel.
 

SPARCLUB - TIPPS


Jetzt an das Haushaltsbuch denken
Der Haushalt ist wie ein kleiner Betrieb, eine geschickte Haushaltsführung ist deshalb unumgänglich. Da hilft das Haushaltsbuch, die Bibel der Hausfinanzen. Erst die im Buch schwarz auf weiß niedergeschriebenen Spesen und Einnahmen geben uns Aufschluss darüber, wo das ganze liebe Geld hinwandert und ob ein gewisser Betrag auf der hohen Kante landet. Bei einer Umfrage in Italien haben 60 Prozent der Personen zugegeben, im letzten Jahr nichts gespart zu haben. Ein großer Teil der Befragten konnte sich nicht mehr daran erinnern (hier fehlte offenbar die Haushaltsbilanz), ob sie etwas erspart hatten. Nur ein kleiner Teil der Befragten gab an, etwas gespart zu haben.

Bank: Kosten vergleichen
Januar ist die Zeit, in der wir unsere Bankauszüge genau unter die Lupe nehmen sollten. Lässt sich an den Spesen etwas sparen? Sind die Zinsen für laufende Darlehen zu hoch? Wird das Konto immer wieder überzogen? Die Alarmglocke sollte klingeln, wenn die monatlichen Einnahmen nicht ausreichen, die Ausgaben zu decken. Es ist keine dauerhafte Lösung, durch Überziehungskredite fehlende Einnahmen auszugleichen.

Anschaffungen hinauszögern
Wenn die Mittel knapp werden, sollte man nicht ganz so dringende Anschaffungen hinauszögern. Vorrang haben die festen Kosten, wie Darlehen, Miete, Gemeindegebühren, Versicherungen, aber auch Lebensmittel.

Schifahren ist ein teurer Spaß
Das sehr beliebte Schifahren ist zu einem Luxussport geworden. Man sollte sich überlegen, ob es nicht günstiger wäre, die Ausrüstung auszuleihen, statt sich die teuren Skier und Schuhe selbst zu kaufen. Oft reicht eine Halbtageskarte (oder Stundenkarte) aus, um dem Skivergnügen nachzukommen. Damit können wir den teuren Restaurant-Besuch und den Kauf einer Tageskarte vermeiden.

Gemeinsam statt einsam
Wieder mehr gemeinsam statt einsam sollte die Devise sein, wenn sportliche Ausflüge auf dem Programm stehen. In einem Auto gemeinsam, statt getrennt zu fahren, spart teure Sprit- und Verschleißkosten. Kann der Weg zum Ausflugsziel auch mit Bus oder Bahn zurückgelegt werden? Umso besser: Durch den Gebrauch öffentlicher Verkehrsmittel schonen wir die Brieftasche und die Umwelt. Ähnliches gilt auch für Besuche in Schwimmbädern und Saunas.

Medikamente: Generika verlangen
Da wir in der kalten Jahreszeit besonders anfällig für Grippeerkrankungen und Erkältungen sind, steigen die Kosten für die Erhaltung der Gesundheit. Wer sich den Weg in die Apotheke nicht ersparen kann, sollte bereits bei der Verschreibung (mit dem Arzt reden) und beim Kauf von Medikamenten daran denken: So genannte "Generika" sind günstiger und qualitativ gleich gut wie Markenprodukte.



Die Sparletter wird mit finanzieller Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen – Abteilung Deutsche Kultur und Familie - Amt für Weiterbildung veröffentlicht.

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