Verbrauchertelegramm März 2010


Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Ausgabe Nr. 16


Die Papierversion des Verbrauchertelegramms wird allen Mitgliedern monatlich kostenlos per Post zugeschickt und steht im PDF-Format zum Download zur Verfügung. Die nachfolgenden Kurznachrichten sind ein Auszug aus der vollständigen Version.


Staatliche Urlaubsgutscheine

Italien will Urlaubsreisen ankurbeln: Voraussetzung ist, ein bestimmtes Einkommen nicht zu überschreiten (2008 laut 730, Unico oder CUD) und ein Urlaubsziel innerhalb Italiens, aber außerhalb der eigenen Wohnsitzgemeinde. Die Urlaubsgutscheine (Beiträge von 20-45% des Urlaubspreises) können bei konventionierten Betrieben eingelöst werden. Eine dreiköpfige Familie mit einem Bruttoeinkommen von 20.000-25.000 Euro erhält beispielsweise rund 306 Euro auf ein Ferienpaket von 1.020 Euro. Die Aktion läuft bis 30.06.2010. 5 Millionen Euro wurden zunächst dafür zur Verfügung gestellt, nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.
www.buonivacanze.it


Kubaturbonus für energiesparendes Sanieren

Wider Erwarten auf unbefristete Zeit verlängert hat der Südtiroler Landtag den entsprechenden Kubaturbonus im Rahmen des Umwelt-Omnibus-Gesetzes. Aber Achtung: Wer hingegen in den Genuss der 55%igen Steuerreduzierung kommen möchte, muss die Energiesparmaßnahmen innerhalb 2010 abschließen (Zahldatum 31.12.2010), denn mit Ende des Jahres läuft diese Steuerbegünstigung aus. Details bei der technischen Bauberatung der VZS.


Sanität: Zustimmung zur Verarbeitung der Daten

Verwirrung und Unsicherheit haben sich unlängst aufgrund der Briefe des Sanitätsbetriebs an alle Haushalte verbreitet. Eine Aussprache hat ergeben, dass die Zustimmung für die Verarbeitung der Daten neben der Rücksendung des Vordrucks mit angekreuztem JA auch vor jeder einzelnen Leistung abgegeben werden kann, schriftlich oder mündlich. Die Entscheidung kann jederzeit geändert oder widerrufen werden, Infos bezüglich der eigenen Daten und deren Behandlung kann man im Sanitätsbetrieb anfordern.


Neues Bio-Siegel in der EU

Bioprodukte leichter erkennen: Ab Juli 2010 werden alle Bio-Erzeugnisse aus der EU verpflichtend ein neues Siegel tragen. Kunst- und DesignstudentInnen waren aufgefordert worden, ihre Entwürfe für das Bio-Logo einzusenden. Eine Expertenjury hat aus allen Entwürfen drei ausgewählt, VerbraucherInnen aus allen 27 Mitgliedsstaaten haben sich für das neue Siegel entschieden.


Befreiung von der Fernsehsteuer für über 75-Jährige

Wo ist die im Haushaltsgesetz 2008 versprochene Befreiung geblieben? Die Gebühr für das Fernseh-Abo musste auch im heurigen Jänner noch von allen bezahlt werden. Die VZS hat den Wirtschaftsminister ersucht, sich umgehend zu aktivieren, auf dass die verbraucherfreundliche Maßnahme nicht nur auf dem Papier existiere.


Niedrige Lebensmittelpreise gefährden nicht nur Qualität

Lebensmittelpreise sind derzeit in Europa niedrig wie selten zuvor. Nur rund 11% des Einkommens werden für Nahrungsmittel ausgegeben. Das war einmal grundlegend anders. Auf der weltweit größten Internationalen Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, der Grünen Woche in Berlin im vergangenen Jänner, wurde der enorme Preisverfall für Produzenten von Nahrungsmitteln, v.a. Bauern, beklagt. Alternative für konsumbewusste VerbraucherInnen: Direktkauf ab Hof oder auf den Bauernmärkten.


Fotovoltaik: rentable Investition

Solaranlagen als Investition verdienen Beachtung. Dank der staatlichen Förderungen (Italien liegt im Spitzenbereich) und der Ersparnis beim Stromverbrauch können die anfänglich investierten 15.000 bis 20.000 Euro auch mehr als 7% pro Jahr an „Rendite“ abwerfen. Neben dem grundsätzlichen Aspekt der grünen Energie kann man diese Anlagen also auch als Alternative zu den mittlerweile weniger interessanten traditionellen Anlageformen betrachten. Experten schätzen, dass die derzeitigen Förderungen bis Ende 2010/Anfang 2011 zugänglich sein werden.


Erhöhung bis zu 300% bei Postfächern

Die Jahresgebühren für ein Postfach wurden mit 1.1.2010 unverhältnismäßig angehoben: So kostet ein kleines Postfach in Italien jetzt jährlich 100 Euro, im vergangenen Jahr noch 35 Euro. In Österreich kostet das entsprechende Postfach 7,50 Euro im Jahr. Die VZS hat die Wettbewerbsbehörde wegen Missbrauchs der Marktposition durch Poste Italiane eingeschaltet.


Spanische Fluglinie Air Comet stellt Flüge ein

nachdem ein britisches Gericht auf Antrag einer Gläubigerfirma der Fluglinie die Beschlagnahme der Flugzeuge angeordnet und ihr die spanischen Behörden die Fluglizenz entzogen haben. Wer ein Ticket oder eine gültige Flug-Buchung mit Air Comet hat, sollte eine Beschwerde beim spanischen Ministerio de Fomento einreichen.
Näheres dazu: www.euroconsumatori.org


Anlagekonten immer beliebter

Die Zinsen auf BOT, CCT, BTP und Postsparbriefe sind so niedrig wie nie. Auch aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Aktien und Fonds sind viele SparerInnen auf der Suche nach sicheren und etwas rentableren Anlageprodukten. Die heimischen Banken bieten vor allem eigene Anleihen. Hier ist auf (zu) lange Laufzeiten zu achten. Das Interesse für kostenlose online-Anlagekonten (Sparkonten) als kurzfristige Parkmöglichkeit steigt.


Alarm Bodenschutz

Eine zunehmende Erosion wertvoller Humusschichten wird weltweit beklagt: Gefahr für Klimaschutz und Landwirtschaft. Denn in unseren Breitengraden braucht eine Humusschicht von 1 cm Dicke 100-300 Jahre für ihre Entstehung. Andererseits werden auf einem Hektar Boden jährlich rund 1.000 Kubikmeter Grundwasser neu gebildet. Vorsorgender Bodenschutz in der Landwirtschaft und eine Absage der Verbauung sind dringend vonnöten.


Klamottenkauf: Herstellung beachten

Der Ausverkauf ist gerade vorbei. Billigpreise haben zum Hamstern verlockt. Die meisten Kleidungsstücke haben eine „Weltreise“ hinter sich. Modekonzerne verschweigen gern, dass sie diejenigen sind, die den Großteil des Verkaufspreises einheimsen. Auf der Strecke bleiben die Umwelt bei der Rohstoff-Erzeugung und –Verarbeitung und auch beim Transport und v.a. die faire Bezahlung der NäherInnen.


Wahl des richtigen Darlehens: 7 Schritte

Die VZS hat in Zusammenarbeit mit dem Notariatskollegium Bozen ein Faltblatt zum Thema herausgegeben, das bei der Auswahl behilflich ist. Z.B. mit dem Tipp, auch die Auszahlungsmodalitäten zu vergleichen und mit der Anleitung, wie. Zu beziehen in der VZS und ihren Außenstellen, außerdem über das Verbraucher-Mobil.


Webseiten des Monats

http://isvap.sviluppoeconomico.gov.it
Der online-Dienst „Il Preventivatore“ der 1982 gegründeten Aufsichtsbehörde ISVAP (Istituto per la Vigilanza sulle Assicurazioni Private e di Interesse Collettivo) sucht und vergleicht günstige Angebote von Autoversicherungspolizzen.

www.sii.bz.it
Online-Ausstellung der Dokumentation für die Inanspruchnahme des IRPEF-Steuerabzugs für PendlerInnen-Abos


Autoversicherung : höhere Versicherungssummen

Im Dezember 2009 wurde die gesetzliche Mindestversicherungssumme für alle KFZ-Versicherungsverträge angehoben, vorerst auf 2,5 Millionen Euro für Personenschäden und 500.000 Euro für Sachschäden, immer pro Schadensfall. Ab 1. Juni 2012 werden die genannten Beträge sogar verdoppelt. Die VZS empfiehlt bereits seit Jahren, Versicherungsverträge mit einem Betrag von mindestens 5 Millionen Euro abzuschließen.


Die Schwarze Liste der VZS

Es gibt sie, die Negativliste der Verbraucherzentrale Südtirol aller in Südtirol tätigen Unternehmen und öffentlichen Dienstleister, die sich unfair im Sinne der festgelegten Kriterien und Gesetze verhalten haben. Die Schwarze Liste ist seit Oktober 2009 im Internet einzusehen und soll KonsumentInnen besser schützen helfen. Unter den „schwarzen Schafen“ finden sich vor allem Telekommunikationsunternehmen (u.a. Fastweb, Tele2, Wind), aber auch die Zahnärztekammer der Provinz Bozen.


Südtirols neues Verbraucherfernsehen online

Die Unwissenheit der VerbraucherInnen liefert viel zu oft den Rohstoff, aus dem Geld gemacht und eingesteckt wird. Gegen diesen Missstand hilft nur „Information“, auch jene über unübliche Kanäle wie die des neuen Südtiroler Verbraucherfernsehens.
www.verbrauchertipp.tv

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