Verbrauchertelegramm Mai 2007

 

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Mai-Ausgabe Nr. 30

 

Konventioniert aber nicht informiert

Immer öfter werden konventionierte Wohnungen gekauft, ohne dass die neuen Eigentümer über diese Bindung informiert sind. Manche erfahren erst Jahre später von der Konventionierung und von den Nachteilen, die ihnen daraus entstehen. Die Verbraucherzentrale bemängelt, dass manche Makler, Baufirmen und nicht zuletzt einige Notare, die KonsumentInnen nicht vollständig informieren.

 

Kein Datentransfer in die USA!

Scharfe Kritik äußerte die VZS am Vorhaben, alle innereuropäischen Finanztransfers nach der Vereinheitlichung des europäischen Zahlungsverkehrs über das belgische Finanzdienstleistungsunternehmen SWIFT abzuwickeln. SWIFT legt von jeder Auslandsüberweisung eine Sicherungskopie an und speichert sie in ihrer Filiale in den USA, wo sich der amerikanische Geheimdienst mit dem Hinweis auf Terrorbekämpfung Zugang zu diesen Daten verschafft.

 

Ohne Torf geht's besser

Der enorme Torfhunger hat in Europa bereits 60-90 % der Torfmoore zerstört. Wenn wir unsere Gärten und Blumentöpfe weiterhin mit Torferde füttern, werden auch im fernen Russland die letzten Steppen- und Torlandschaften bald verschwunden sein. Alternativen sind Kompost, Mist und torffreie Erden vom Gärtner.

 

Windige Modellagentur in Handschellen

Die Bozner Staatsanwaltschaft ließ die Verantwortlichen der Firma Mediastudio Orizzonti s.r.l. verhaften; die Anklage lautet auf Bildung einer kriminellen Organisation mit dem Ziel des Betrugs. Die Ermittlungen wurden nach einer Meldung der VZS aufgenommen. Dadurch war es möglich, den betroffenen Familien zu helfen, aus den Verträgen auszusteigen, die geleisteten Anzahlungen oder ausgestellten Wechsel zurückzuerhalten und Finanzierungsverträge zu annullieren.

 

Bahnhof in Not

Über 5.700 Unterschriften hat die Unterschriftensammlung gegen die Verlegung des Bozner Bahnhofs bisher gebracht. Allein 1.200 davon wurden online über die Homepage der Verbraucherzentrale abgegeben. Im Mai soll noch einmal eine konzertierte Aktion starten, bevor sich das Komitee „Rettet den Bahnhof“ mit den gesammelten Unterschriften zu den zuständigen Politikern begibt.

 

Gasrechnung mit Spätfolgen

Zwischen Erhalt der Rechungen von Strom und Gas und ihrer Zahlungsfälligkeit
müssen mindestens 20 Tage liegen. Das fordert die VZS vom zuständigen Garanten, nachdem letzthin viele KundInnen in Schwierigkeiten gekommen sind.

 

Preisvergleich Jugendkonten

Die VZS hat die Konditionen von Jugendkonten erhoben und miteinander verglichen – mit recht unterschiedlichen Ergebnissen. Mehr dazu auf der Homepage der VZS.

 

Kontokorrentbeobachungsstelle 2007

Internetkonten, Gehalts- und Basiskonten und Sparbücher sind im Fadenkreuz des neuen Vergleichs der Kontokorrentkosten. Insgesamt sind auf Landesebene die Kosten leicht gesunken bzw. fast gleich geblieben, zumindest was die Basis-, Gehalts- und Pensionskonten betrifft. Zwischen den Angeboten der einzelnen Banken gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Mehr dazu im Innenteil und auf der Homepage der VZS.

 

Liberalisierungen machen Fortschritte

Telekommunikation, Treibstoffe, Flugverkehr, Lebensmittel, Versicherungen, Kfz-Haftpflicht, Darlehen, Banken, Verschrottungsprämien – das sind die Bereiche, die vom zweiten Liberalisierungsschub der Regierung Prodi betroffen sind. Die VZS sieht diese Maßnahmen als einen weiteren Schritt für eine verbraucherorientierte Funktionsweise der Marktwirtschaft und für eine Wettbewerbspolitik im Dienste der VerbraucherInnen.

 

Ratgeber „konsuma“

Die neueste Ausgabe des Ratgebers „konsuma“ ist wieder im Handel. Das Thema: „Schlau einkaufen und wirtschaften“.

 

Es ist wieder soweit:
5 Promille für die Kraft der VerbraucherInnen!

Die SteuerzahlerInnen können fünf Promille der Einkommenssteuer für Organisationen für die Förderung des Sozialwesens bestimmen, wozu auch die Verbraucherzentrale zählt. Es reicht die Unterschrift auf dem entsprechenden Feld im Steuervordruck CUD, 730 oder UNICO sowie die Angabe der Steuernummer der Verbraucherzentrale: 94047520211
Mit dieser finanziellen Unterstützung kann die Verbraucherzentrale Südtirol KonsumentInnenrechte stärker und gezielter auf allen Ebenen verteidigen!

 

Homepage des Monats:

www.gvcc.net/mitfahrboerse

Online-Mitfahrbörse des Südtiroler Gemeindenverbandes


 

SPARCLUB DER VERBRAUCHERZENTRALE - MAI 2007

 

Rund um’s Sparen am Schreibtisch


Wo man sparen kann, da sollte man kein Geld rauswerfen. Im Büro und am Schreibtisch z.B. gibt es Gelegenheit genug, Zeit UND Geld zu sparen und dabei die Umwelt zu schonen, man muss nur wissen wie und wo.

 

Papier sparen

Es gibt einige Möglichkeiten, beim Drucken Papier zu sparen. Es muss nicht immer alles ausgedruckt werden sondern nur das Nötigste. Vieles kann auch nur am Bildschirm gelesen werden. Fragen Sie sich, ob wirklich jede ein- und ausgegangene Email auf Papier ausgedruckt werden muss oder ob sie auch gelöscht oder in einem eigenen angelegten Ordner am Computer abgespeichert werden kann.

Möchte oder muss man aber doch den Lesestoff in Papierform haben, gibt es hier einige Tipps, wie man die Druckkosten (Tinte bzw. Toner) und den Papierverbrauch niedrig hält.

1. Doppelseitig bzw. mehrere Seiten auf ein Blatt drucken (diese Optionen müssen vom Druckertreiber unterstützt werden).
2. Vor dem Ausdruck sollten alle Seiten nochmals in der Seitenansicht oder in der Druckvorschau am Bildschirm geprüft werden. Mit Hilfe dieser Funktion lässt sich vorab betrachten, wie der spätere Ausdruck aussehen wird. Wenn laut Druckvorschau auf der letzten Seite nur wenige Zeilen erscheinen, lässt sich durch Verändern der Seitenränder oder der Schriftgröße ohne weiteres eine Seite Papier sparen.
3. Manchmal kommt man um Probeausdrucke nicht herum. Einseitig beschriebenes Papier nicht wegwerfen! Die Rückseite kann als Notizzettel oder für weitere Entwürfe verwendet werden. Drucker mit zwei Schächten sind hierfür besonders geeignet: einer für Gebrauchtpapier, der andere für „sauberes Papier“.
4. Viele Drucker sind vom Werk her mit einer hohen Druckqualität eingestellt. Meistens jedoch genügt ein lesbarer Ausdruck. Unter den Druckoptionen kann der Drucker auf Entwurfsqualität eingestellt werden. Dies verbraucht weniger Energie und Toner und beschleunigt zudem den Druckvorgang.
5. Viele Briefe können per Email elektronisch versandt werden. Fazit: Sie sparen Zeit, Papier, Tinte und Briefmarken.
Ein Umwelttipp: Benutzen Sie Recyclingpapier! (siehe auch: Weißes Papier hat seine Schattenseiten!)

 

Tintenpatronen und Toner:

Die meisten Tintenstrahldrucker sind mittlerweile in der Anschaffung recht preiswert - die Hersteller holen sich das Geld über die teuren Tintenpatronen wieder herein. Schon bei der Neuanschaffung eines Druckers sollten Sie sich deshalb auch über das Verbrauchsmaterial informieren.
Achten Sie auch darauf, dass beim Drucker nicht nur zwei Patronen (Farbe und schwarz) sondern vier (gelb, blau, rot und schwarz) austauschbar sind. Dadurch müssen Sie nicht gleich die ganze Farbpatrone auswechseln, wenn nur eine Farbe ausgegangen ist.
Noch ein Tipp: Kartuschen von Fremdherstellern sind oft genau so gut wie die Originalprodukte, aber dafür um einiges günstiger.

 

Entsorgung

Tonerkartuschen der Laserdrucker stellen eine erhebliche Umweltbelastung dar. Achten Sie daher auf einen sparsamen Verbrauch und auf eine umweltgerechte Entsorgung. Im Rahmen eines Sozialprojektes sammelt die Caritas Diözese Bozen-Brixen leere Kartuschen, Toner, Tintenpatronen und Farbbänder jeglicher Art. Nähere Infos www.grafus.it/dt/recycling.asp.

 

Ausschaltbare Steckdosenleiste

Ebenfalls beim Kauf von Drucker, PC, Monitor usw. sollten Sie auf das 'Energy Star'-Kennzeichen achten. Diese Geräte arbeiten besonders Energie-effizient.
Der größte Teil der Stromkosten entsteht bei Bürogeräten im Standby-Modus. Manche Geräte jedoch benötigen auch noch Strom, wenn sie völlig ausgeschaltet sind. Verhindern kann man dies nur, indem man den Stecker rauszieht, oder eine Steckdosenleiste verwendet. Über Nacht, am Wochenende und in längeren Arbeitspausen gehört der Drucker ausgeschaltet. Null Watt Verbrauch kommt dem Geldbeutel und der Umwelt zugute.


Verblüffender Spartipp: Heller Desktop-Hintergrund
Wählt man bei einem Flachbildschirm einen hellen Desktop-Hintergrund, kann man den Stromverbrauch senken. Die Hintergrundbeleuchtung ist bei einem TFT-Bildschirm immer gleichbleibend vorhanden. Um aber dunklere Farben zu erzeugen, benötigt der Monitor mehr Strom, um die jeweiligen Pixel "abzudunkeln".

 

USB-Sticks anstatt CD

Als Alternative zu den CDs gibt es den sogenannten USB-Stick mit verschiedenen Speicherkapazitäten. Sticks mit höherer Kapazität sind vorteilhafter. Sie speichern mehr Daten und es werden weniger Sticks benötigt, um die gleiche Menge an Informationen zu sichern als auf einer Compact Disk.

 

Effektiv surfen und telefonieren

Jede Minute, die Sie im Internet verbringen, kostet Sie bares Geld. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Surf-Gewohnheiten und informieren Sie sich über bestehende Tarife bei den Anbietergesellschaften.

Das Telefon ist vom Schreibtisch nicht wegzudenken. Prüfen Sie auch hier Ihre Erfordernisse und holen Sie Informationen über die verschiedenen Tarife und Möglichkeiten der Telefongesellschaften ein: Telefontarifrechner

Wer viel (ins Ausland) telefoniert, kann die Gratis-Telefonie im Internet in Anspruch nehmen. Mit Skype oder Voip ist man dabei gut beraten.

 

Software

Auch beim Kauf der Software kann viel für den eigenen Geldbeutel getan werden. Für fast alles gibt es heute auch kostenlose Software, Freeware genannt. Schauen Sie sich im Internet danach um. Bitte auf seriöse Quellen achten!
Linux ist z. B. ein kostenloses Betriebsystem und hat eine Unmenge an ebenso kostenloser Software. Google ist auch nicht nur eine Suchmaschine: Auch hier kann Software kostenlos „heruntergeladen“ werden. Im Google Pack sind einige der wichtigsten Programme für den Alltag enthalten.

 

Augen auf beim Kauf von Hardware (PC, Monitor, Drucker usw.)!

Um mit der Zeit zu gehen, steht man vielleicht irgendwann vor dem Entschluss, sich einen Computer mit allem Drum und Dran anzuschaffen. Aber welches Gerät kaufen? Auch hier gilt: vor dem Kauf unbedingt seinen Bedarf, die Nutzung und die eigene Fähigkeit, ein EDV-Gerät zu bedienen, analysieren (Brauch ich für die paar Emails und Dokumente wirklich einen überkompletten PC?) und sich dann eingehend informieren, welche Kapazitäten und welche Nachteile die verschiedenen Geräte haben.

Die Sparletter wird mit finanzieller Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen – Abteilung Deutsche Kultur und Familie - Amt für Weiterbildung veröffentlicht.

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